[…] Zur gleichen Zeit begann ich mit historischen Schrifttypen, kleinen Abzügen meiner Aufnahmen, Bleistift, Schere und Klebstoff Entwurfsskizzen zu machen. Ich wollte absichtlich formalen Anachronismus (als würde man aus ferner Vergangenheit auf Gegenwart und nahe Zukunft blicken) erreichen und ein strukturelles „Unvernehmen“ (Jacques Rancière) in den Beziehungen von Bildern und Legenden mit- und untereinander. Keinesfalls eine enzyklopädisch-dokumentarisch-systematisch-topografische Beschreibung von „Europa“. Vielmehr eine eigensinnige, sogar „häretische“ Geschichtsschreibung, europäische IMAGI–NATIONEN sozusagen.
Deren exakte (und analoge!) Übersetzung auf 50x60cm großes, barytiertes Photopapier in der Dunkelkammer (für eine Ausstellung im Frühjahr 1993) war dann nicht einfach, hat aber auch Spass gemacht. […]
Aus: Christian Wachter, Europe [ rêvée | revue | revisited ], Wien, Juni 2013
Series of 15 prints & pencil on wall